Warum nach Japan?
Ich studiere seit Oktober 2008 Japanologie mit dem Schwerpunkt Sprache und Literatur Japans. Ein Hauptbestandteil des Studiums ist da natürlich auch das Erlernen der Sprache. In meinen bisherigen 7 Semestern habe ich viel und intensiv
gelernt gebüffelt und war, wenn ich mir meine Noten so ansehe, auch recht erfolgreich dabei.
Wie es in der Universität aber nun mal so ist, gibt es einen straffen Zeitplan, viel Stoff innerhalb kürzester Zeit und viele Klausuren. Dann gibt es neben den Sprachkursen ja auch noch Sprachwissenschaftliche Kurse. Und nicht zu vergessen: da ist noch ein komplettes zweites Bachelor-Fach (!) um das man sich kümmern muss. Für Sprachpraxis bleibt da kaum Zeit.
Natürlich habe ich in drei Jahren Sprachkurs viel gelernt. Ich habe gemerkt, dass ich japanische Texte immer besser lesen kann und Fernsehsendungen auch ohne Untertitel verstehen kann. Was mir aber schon immer besonders schwer fiel war das Sprechen des Japanischen. Man kann noch so viel wissen, aber ohne Übung festigt sich das gelernte Vokabular einfach nicht. Auch beim Tandem mit einer Japanerin (die hier Deutsch lernt) fiel es mir sehr schwer, aus dem Stehgreif Sätze zu formulieren. Man hat Angst etwas Falsches zu sagen, ist ständig gehemmt, und wenn der Gesprächspartner dann auch noch Deutsch kann, verfällt man sehr schnell in das Muster, schwierige Sachen einfach auf Deutsch zu sagen.
Für das Studium der Japanologie wird (zumindest in Bochum) zwar kein Auslandssemester verlangt, aber es wird dringend empfohlen. Ich für meinen Teil wusste von Anfang an, dass ich zumindest für ein Semester nach Japan gehen will und muss, um meine Sprache zu trainieren. Wenn man in einer japanischen Umgebung lebt, tagtäglich damit konfrontiert ist, und einfach GEZWUNGEN ist Japanisch zu sprechen, dann geht das Lernen erfahrungsgemäß ganz von alleine. Die Frage war nur: Wie und wann komme ich da hin?
...und dann ging alles ganz schnell!